Das oberfränkische Fichtelgebirge und der Frankenwald waren einmal wichtige Standorte der deutschen Textilindustrie. Aber dann machte die Konkurrenz aus Billiglohnländern den Betrieben so zu schaffen, dass die Branche in den 1990er Jahren fast zum Erliegen kam. Mit einschneidenden Maßnahmen konnten sich einige halten. Zudem macht eine neue Generation von Textilmachern Hoffnung auf eine kleine Renaissance.
Ein Film von Annette Hopfenmüller
“Hochfranken” nennt sich der Wirtschaftsraum der Landkreise Hof und Wunsiedel heute und dort prägen immer noch Industriebrachen das Bild vieler Ortschaften. Aber es geht aufwärts in der Region. Die Filmemacherin Annette Hopfenmüller, die selbst aus Oberfranken stammt, war überrascht, wie vielfältig und einfallsreich sich die Textilbranche dort wieder aufgestellt hat.
Im Dorf Konradsreuth gibt es zwei Firmen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Eine Weberei, die mit exklusiver Ware in den Weltmarkt vorgestoßen ist und sogar Königshäuser beliefert. Und ein Start-Up-Unternehmer, der mit selbst gehäkelten Mützen erfolgreich ist und weltweit Wolle verkauft.
In Helmbrechts stellt ein junger Mode-Macher umweltfreundliche und nachhaltige Kleidung her, zwei ehemalige Ski-Rennläuferinnen haben in Schwarzenbach an der Saale eine Textildruckerei, die sie mit eigenen Kollektionen aufpeppen.
An der Grenze zu Tschechien hält sich ein Traditionsbetrieb, der die komplizierte Chenille-Webtechnik beherrscht, eine Filzfabrik in Hof hat von Schafwolle auf Industriefilz umgestellt und beliefert Auto-Waschstraßen, während der Erbe einer Spinnerei jetzt allein an den alten Maschinen steht und Fleckerlteppiche und Deko-Schnüre herstellt.
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